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24.03.2025

Filmtagebuch - Zuletzt gesichtet (4)

Da mir zur Zeit die Motivation üblicher Besprechungen fehlt, möchte ich die letzten Sichtungen zumindest mal mit Kurzkommentaren versehen:

 

What Keeps You Alive (2018)

Die lange Vorphase, gerade mit dem Wissen um was es später gehen wird, ist gelungen, wenn uns zwei Figuren nahe gebracht werden, wenn auch eine nur, und wir wissen nicht wer von beiden, in ihrer Täuschung. Das zu schnelle Einweihens des Warums und die Positionierung des Bösewichts zur eiskalten Routine-Killerin lassen den Streifen jedoch in eine Richtung tendieren, der ihm Potential raubt. Wenn aus dem reinen Kampf zweier Frauen nun noch eine Geiselnahmesituation wird, wird "What Keeps You Alive" endgültig austauschbar, wenn auch mit spannenden Momenten versehen.  OFDb 

 

Bloodbath (2013)

Wenn es lediglich um harte Momente geht, um Provokation und dem Ausreizen von Grenzen, dann hauen Horrorfilme in meinen Augen nicht hin. Und dass "Bloodbath" mit seiner brasilianischen Herkunft eine andere Mentalität bietet, als all jene, an die wir uns im Filmbereich bereits gewöhnt haben, ändert leider auch nichts daran wie stumpf und emotionslos das Ganze ausgefallen ist. Der dreckige Touch im Sumpf an Armut, Geilheit und Brutalitäten mag gelungen sein, eine Motivation dem stumpfen Treiben folgen zu wollen, habe ich nicht entwickelt - zumal nicht wirklich etwas erzählt wird und "Bloodbath" sich mit nichts Nennenswertem von Fließbandprodukten wie diesen abhebt.  OFDb 


Cuckoo (2024)

Stilistisch atmet der Film das gehobene Niveau eines "Raw" oder "Hatching", und sein Mut etwas zu thematisieren, das üblicher Weise im Trashbereich zu Hause ist, spricht ebenfalls für den gut besetzten Streifen. Der Spannungsaufbau und die Erwartungshaltung in der ersten Hälfte bieten einen sehenswerten Film, aber der Mangel an wahrem Tiefgang, wenn schließlich mitten im gewöhnungsbedürftigen "Trash"-Bereich gebadet wird, samt Schießerei zweier feindlich gesonnener Gegner der Heldin, lässt dann doch erkennen, dass "Cuckoo" nicht in einer Liga mit den Vergleichswerken spielt - abgesehen vielleicht von der finalen, empathischen Entscheidung zweier Figuren.  Wiki

 

Eine Faust geht nach Westen (1981)

Eine kurzweilige Geschichte, ein gut aufgelegter Bud Spencer und eine Synchro, die wundervolle Momente zaubert, ohne eine Dauerberieselung an Sprüchen vorzunehmen, sind die klaren Pluspunkte dieser sympathischen Western-Komödie. Einzig mit der Figur des Indianers wurde übertrieben, dessen Darsteller hätte man besser in Schranken weisen müssen, so derbe wie er pausenlos Klamauk zelebriert. Aber auch er hat seine gelungenen Momente. "Eine Faust geht nach Westen" schafft den Drahtseilakt aus herzenswarm und familientauglich, aber nicht anbiedernd lieb oder kitschig. Genau so muss ein Zwischendurch-Spencer-Film zwischen seinen großen Werken ausfallen.  Wiki  

 

The Last Spark of Hope (2023)

Ob man in derartig üblen Endzeit-Zeiten tatsächlich den Wechsel des neuen Passworts verpasst, sei einmal dahin gestellt, zeigt aber erste Schwächen in dem, was dem an sich reizvollen Szenario generell fehlt: das tiefer gehende Denken, eine wahre Auseinandersetzung mit der kreierten Welt. "2001" und die Parodie "Dark Star" zeigten wie wunderbar die Diskussion mit einer Maschine ausfallen kann, das hier besprochene polnische Werk belässt es bei Ansätzen den Roboter zum Umdenken zu bringen, mit einer Hauptfigur im Zentrum, die immer naiv hofft auf etwas Menschliches im Gegner zu suchen, anstatt ihn mit Logik zu überlisten. Das hätte einen intelligenten Autor benötigt. Das Fehlen eines solchen ist so ärgerlich, wie die Entscheidung ein professionelles Programm, anstatt eine K.I., als Gegner zu wählen. Viel Potential, kaum etwas davon erreicht!  Wiki 

23.03.2025

Filmtagebuch - Zuletzt gesichtet (2)

Da mir zur Zeit die Motivation üblicher Besprechungen fehlt, möchte ich die letzten Sichtungen zumindest mal mit Kurzkommentaren versehen:

 

Margos Spuren (2015)

Die Geschichte mag manches Mal emotional recht distanziert erzählt sein, aber das hat seine Gründe und passt psychologisch zu den Fantastereien des Jungen, der im Klischee vergleichbarer Stoffe Recht behalten müsste, sowie zur Charakterzeichnung des abenteuerlichen Mädchens, nach dem gesucht wird. Anstatt uns den Standardschluss zu bescheren, erweist sich die Literaturverfilmung als erwachsen, wenn sie glaubwürdige Reifeprozesse an den beiden zentralen Figuren demonstriert.  Wiki 

 

Downsizing (2017)

Der vielschichtig reflektierende, sehr erwachsen erzählte "Downsizing" geht vielen Gedankengängen zum Thema Schrumpfen im gesellschaftlichen Zusammenhang nach, weiß auch politisch vielfältig zu überzeugen und beweist ein Verständnis für Psychologie gerade gegen Ende, wenn man zunächst vermutet, er würde auf den modernen politischen Zug der Klimawandelfanatiker aufsteigen. Der zu weit reichende Umweg unter Einbezug der asiatischen Zwangsgeschrumpften im letzten Drittel tut dem Gesamtergebnis jedoch nicht gut und tendiert in eine Richtung, in welcher das zentrale Thema zu lange ignoriert wird.  Wiki 


Thanksgiving (2023)

Sein satirisches Potential beweist der Streifen bereits in seiner längeren, pointenreich ausgekosteten Eingangssequenz, der theoretisch das klassische Slasherkonzept folgt. Dank spannender und kurzweiliger Umsetzung, sowie manch individuell anmutender Gore-Effekte erweist er sich dennoch als überdurchschnittlich, da er gekonnt inszeniert ist und sich keine größeren Schnitzer in Sachen Logik erlaubt, die für sein Sub-Genre unüblich wären.  Wiki

 

Brazil (1985)

Ich erkenne den hohen Einfluss auf andere Werke in "Brazil" und schätze seine tiefgehenden Gedanken, seine Pointenstärke, die Fantasie, die hier inhaltlich und in Bildern zelebriert wird. Aber "Brazil" ist gleichzeitig auch ein unzugänglicher Film für mich persönlich, so wie es mir noch mit fast jedem Werk von Terry Gilliam ging. Ich wurde nicht warm mit diesem wundervollen Film, den ich gern so sehr mögen würde, wie ich ihn schätze. Aber das ist leider nicht der Fall, emotional und in Identifikation mit der Hauptfigur ausgegrenzt, blieb er für mich zu sehr Theorie.  Wiki  

 

The Tracey Fragments (2007)

Die Idee einen Film über zeitgleich eingeblendete, kleine Fenster zu erzählen ist im Zeitalter des Internets eine gar nicht mal uninteressante, und mancher Freund von Neo-Kunst mag begeistert sein. Aber dieser Kunstaspekt hat eine Haltwertzeit, wenn er psychologisch nicht raffinierter greift. Und anstatt uns parallel verschiedene Szenarien zu zeigen, vergeigt man das Experiment mit nur leichten Zeitverzögerungen und Perspektivwechseln ein und der selben Szene zugleich. Dank emotionaler Distanz und mangelnder Identifikationsmöglichkeiten mit Tracey bleibt nur ein hektisches Stück Optik, das auf diese Art keine tieferen Einblicke gewährt und zu oberflächlich bleibt.  Wiki

22.02.2025

GANDAHAR (1987)

Als ein friedlich lebendes Volk urplötzlich angegriffen wird, vermutet man die einst ausgegrenzten Mutanten hinter den Aktionen. Doch der Auserwählte, der sie mit ihren Taten konfrontieren soll, findet heraus dass zu Robotern umgewandelte Menschen hinter der Sache stecken, die über ein mysteriöses Dimensionsportal Zugang zu dieser Welt erlangen. Die Spur weiterer Hintergründe führt zu einem längst vergessenen Experiment aus der Vergangenheit...

Halte mich auf, wenn ich mich verändere...

Mit seinem ersten Langfilm "Der phantastische Planet" lieferte René Laloux einen beeindruckenden und intelligenten Zeichentrickfilm aus dem Science Fiction-Bereich ab. Sein erst 9 Jahre später erschienener Nachfolger "Herrscher der Zeit" soll auf einen anderen Schwerpunkt gesehen ähnlich beeindruckend ausgefallen sein. Sein 5 Jahre danach veröffentlichter "Gandahar", der auch als "Light Years" veröffentlicht wurde, gehört ebenfalls dem Bereich der animierten Science Fiction an, kann aber an der Klasse seiner beiden Vorgänger nicht anknüpfen, obwohl sichtbar mehr Geld zur Verfügung stand und der Zeichenstil nach wie vor der selbe ist. Erst 2004 verstorben, lässt das unbefriedigende Ergebnis vermuten, warum es trotz des eigenen Animationsstils nie zu einem weiteren Langfilm kam, "Gandahar" folgte lediglich 1988 noch der Kurzfilm "The Captive". Seinem dritten auf Spielfilmlänge inszenierten Werk fehlt es meiner Meinung nach ein wenig an der nötigen Würde, bereits früh erkennbar, wenn man sich regelrecht mit einer Vielzahl an bizarr anmutenden Wesen übertrumpfen möchte, um die hier gezeigte Welt so fremd und vielfältig wie möglich wirken lassen zu wollen. 

Da sind einige gute Ideen mit dabei, ebenso später bei der Vielfalt an mutierten Kreaturen, aber es wird zu dick aufgetragen, die Kreativität wirkt bemüht, das überzeugt nicht wirklich. Erschwerend kommt hinzu, dass "Gandahar" weit esoterischer ausfällt, als die Vergleichsfilme, was intelligenter Science Fiction grundsätzlich schadet, so also auch hier. Schade ist es um die wundervoll düster aussehende, metallene Invasionstruppe, die dem Streifen seine düsteren Momente beschert, und um manch inhaltliche Idee. Das mysteriöse Portal, der Mentalitätenwandel einer gewissen Kreatur nach etlichen Jahren, der phantastische Ursprung dieses Wesens und die Entwicklung seiner Pläne, da ist einiges an Potential vorhanden, verwässert durch eine kitschige Heldengeschichte, in welcher der Gute zu übertrieben gut ist, verglichen damit dass sich in der restlichen Welt dies alles vermischt oder wahlweise einem Irrtum unterliegt. Letztgenanntes betrifft in erster Linie die Mutanten, deren friedliches Miteinander nach dem Eindringen des Feindes, etwas arg penetrant auf friedlich getrimmt bleibt, um den sozialen Verstoß moralisch besonders dick auftragen zu können. Kurzum, so wirklich funktionieren will der von Frankreich und Nordkorea finanzierte Film nicht. Individuell ist er durchaus ausgefallen, das Werk biedert sich lediglich seinem Publikum an, nicht den Inhalten oder Modewellen anderer Trickfilme dieser Dekade.  OFDb

15.02.2025

DOCTOR WHO - HORROR IM E-SPACE (1980)

Am Rande des E-Space stößt der Doktor auf einen Erd-ähnlichen Planeten mit geringem Energie-Vorkommen. Dort gelandet, in der Hoffnungen Antworten auf die Möglichkeit zu finden das E-Space zu verlassen, stoßen sie auf eine Kultur, welche dem Mittelalter ähnelt. Doch die Herrschenden dort hüten ein düsteres Geheimnis...

K-9 im Angriffsmodus...

Mit "Horror im E-Space" erlaubt sich die Serie den Spaß uns eine Vampirgeschichte zu präsentieren, die uns zeigt dass die Blutsauger in Wirklichkeit eine Aliengattung sind, die einst Grauen über sämtliche Planeten brachte, so dass Dracula und Co sich als Wahrheit und Randerscheinung dieser entpuppen. Mit den wachsenden Erkenntnissen dieser Thematik, die erst im letzten Part des Vierteilers enden, erhalten wir zudem einen Einblick in die Vergangenheit der Time Lords. Ich sichte die alten und neuen Folgen parallel, und mit Kenntnis der 00er Jahre "Doctor Who"-Serie offenbarte sich mir im umgekehrten Sinne, anstatt chronologisch geguckt, somit erstmals, dass es bereits einen Krieg mit Beteiligung der Time Lords vor jenen gegen die Daleks gab. Jener Krieg führte diese Spezies überhaupt erst in ihre friedvolle Haltung, die von Beginn der Serie an die Zeitwächter ausmachte. Der Clou an der Erzählweise dieses Vierteilers ist jener, dass man die Vampirgeschichte zwar in eine moderne Science Fiction-Welt hinein verfrachtet, inszenatorisch in den passenden Phasen aber vollends auf klassischen, zur Entstehungszeit längst überholten Gruselfilm-Stil setzt. 

Gummifledermäuse, theatralisch und steif spielende Vampirdarsteller, das klassische Schloss am Rande des Dorfes voll von folgsamen Bauern, der Kontrast macht den Charme aus, das Augenzwinkern muss man selbst entdecken, so altbacken sich das Spiel der Adligen in Sachen Herrschaft, Vampirismus und religiöser Unterwerfung schaut. Der einzige Wermutstropfen in diesem kurzweiligen und unterhaltsamen Treiben dürfte das Einbringen der finalen Kreatur sein, die als Ur-Feind der Time Lords und aufgrund seiner gigantischen Größe neugierig macht, jedoch Fantasiegebilde für uns Zuschauer bleibt, dürfen wir doch nur einen Blick auf eine Hand dieses interessanten Wesens werfen, der Rest bleibt uns verborgen. Für eine derart mächtige Rasse und für die Methodik, mit der es unser Titelheld freilich schafft ein Happy End zu erlangen, wirkt sein Dahinscheiden plump und arg zufällig, mag aber auch über jene Eigenschaft des E-Space widerum Sinn ergeben, dass man Raum und Ort hier exakter bestimmen kann als üblicher Weise - so zumindest die TARDIS zu einem anderen Zeitpunkt betreffend. Der Weg zu all diesen Begebenheiten und Erkenntnissen ist im klassischen Stil der Serie inszeniert. Abgelenkt wird man durch die Informationen, dass alle Ansässigen einst Vorfahren von der Erde hatten, die als Weltraumreisende so wie der Doktor versehentlich im E-Space gelandet sind und dies, abgesehen von den Herrschenden, nicht wissen.

Fledermausschwärme und das düstere Schloss am Rande vermitteln eher unterschwellig welche Richtung tatsächlich auf uns zukommt. Das schöne am erreichten Ergebnis ist, dass es verspielt ist, aber nicht lächerlich. Der Mythos der Vampire und ihr aufgedeckter Hintergrund überzeugen und wecken die Fantasie, einzig die antiquierte Umsetzung bleibt absichtlich lächerlicher, da überholter Natur und soll vergangene Filmdekaden augenzwinkernd ehren. Der Junge aus dem Vorgänger "Doctor Who - Verschollen im E-Space" entpuppt sich anbei als neue Begleitung des Doktors. Mal sehen ob er im Laufe der Zeit an Sympathie dazu gewinnen kann, so neutral wie er bislang auf mich wirkt. Mit "Doctor Who - Flucht aus dem E-Space" wird der längere Zyklus um das Alternativuniversum beendet sein. "Doctor Who - State of Decay" (Originaltitel) funktioniert als Mittelteil in seiner kurzweiligen und Erkenntnis bringenden Art zwar ganz gut, zeigt aber auch, dass der Wirbel um das ominöse E-Space etwas aufgesetzt ist, so unabhängig wie die einzelnen Geschichten voneinander erzählt sind, so dass sie auch in der klassischen Raum-Zeit-Natur des Doktors hätten stattfinden können.  Wiki

KINDER DES TODES (1980)

Nachdem ein Schulbus durch eine radioaktive Wolke fährt, verwandeln sich die darin sitzenden Kinder in gefährliche Wesen, die allein mit der Berührung ihrer Hände Menschen einen qualvollen Tod bescheren...

Sie sind verdammt...

Schlicht abgefilmt und preiswert umgesetzt besitzt "The Children" (Originaltitel) gerade durch sein unperfektes Erscheinungsbild einen gewissen Charme. Die hanebüchene Geschichte wird mit einem Ernst präsentiert, der allein deswegen Fehl am Platz scheint, weil die Kinderdarsteller, die eher mit den Verantwortlichen des Streifens verwandt sind, anstatt um Schauspiel bemühte Jungdarsteller, stets grinsen müssen, wenn sie in den "unheimlichen" Szenen auf die Erwachsenen stoßen. Aber auch dies beschert "Kinder des Todes" das gewisse Etwas, denn die Wesen wirken damit unnatürlich verspielt. Dass sie mit ihren vernichtenden Händen keine Opfer sind, die keine Umarmung mehr erfahren können (was ebenfalls eine reizvolle Filmidee wäre), sondern mörderisch umher streifen, so als seien sie mit ihrem Drang jeden umarmen und berühren zu wollen ferngelenkt, wird so wenig erklärt, wie ihre zunächst unzerstörbare Existenz. Zurecht zitiert Regisseur Max Kalmanowicz, der laut OFDb vier Jahre später nur noch die Fantasy-Romanze "Odyssee im Alptraum" folgen ließ, im letzten Drittel "Die Nacht der lebenden Toten", wirken die Kleinen doch wie nicht ernstzunehmende Verwandte dieses Kultfilmes, wenn sie weiter wandeln, obwohl auf sie geschossen wird. 

Dass es etwas dauert, bis die Protagonisten bereit sind die Gefahr zu erkennen, zu akzeptieren und schließlich gegen die kleinen Biester vorzugehen, liegt in der Natur des Menschen, wie es durchdachter bereits in "Ein Kind zu töten" thematisiert war. Da "The Children of Death" (Alternativtitel) ansonsten psychologisch völlig unreflektiert erzählt ist (herrlich wie einer Frau ein natürliches Beschützen ihrer Kinder vorgeworfen wird, nachdem sie als Partner der gefährlichen Situation nicht ernst genug genommen wurde, um sie über die übernatürlichen Umstände zu informieren), erkennt man hieran den natürlichen Bezug zu dieser Hemmnis, die man im einfach gestrickten Horrorbeitrag heutiger Zeiten gar nicht mehr bedenken würde. So sympathisch das Ganze auch umgesetzt ist und so schön sich der schlichte Effekt der Hautverätzung der Opfer auch gucken mag, gerade in Kombination mit den nicht ernst bleibenden Kinderdarstellern, "The Children of Ravensback" (Alternativtitel) wäre eher für eine Kurzgeschichte in der "Twilight Zone" geeignet gewesen, anstatt für einen 88-Minüter, so zäh wie er sich im Mittelteil guckt, der letztendlich nur das bis dahin bekannte Szenario bei gleichem gemütlichen Erzähltempo in die Länge zieht, bevor es im Finale etwas flotter werden darf. Freilich bleiben auch im letzten Drittel Story und Darsteller unbeholfen. Und die Art sich der Angreifer zu entledigen erweist sich als ebenso bescheuert innovativ, wie seinerzeit in "Die Schreckensmacht der Zombies", wird an dieser Stelle also auch nicht verraten.  OFDb

14.02.2025

DOCTOR WHO - VERSCHOLLEN IM E-SPACE (1980)

Eigentlich sollte der Doktor zu den Time Lords reisen, stattdessen findet er sich auf einem fremden Planeten wieder, obwohl die Bildübertragung Gallifrey als Ort anzeigt. Die Bewohner des Planeten lassen sich unterdessen in ihrem Raumschiff nieder, da eine prophezeite Zeitwende beginnt, die vor dem Nebel und der darin wandelnden Kreaturen warnt...

Spinnen, Kiemenatmer, Humanoide...

"Verschollen im E-Space" ist innerhalb der letzten Staffel des vierten Doktors der Beginn eines Zyklus, der aus drei Vierteilern besteht, die innerhalb des E-Spaces spielen, von dem wir im ersten Drittel relativ wenig erfahren. Er gehört nicht zur Raum-Zeit-Welt, aus welcher der Doktor und seine Begleiterin stammen. Dem Rätsel nachgehen können sie nicht, da sich die Ereignisse am angekommenen Ort überschlagen. Reptilien-artige Kreaturen entsteigen dem Moor innerhalb eines Nebels, Kinder sind auf sich allein gestellt, da sie den Worten der Anführer nicht glaubten, dass derartiges existiert, die im Mutterschiff geflüchteten und sich auf eine lange Anwesenheit dort einstellenden Erwachsenen erfahren hingegen Schritt für Schritt die Wahrheit über etwas, das ihre Vorfahren verschwiegen haben und eigentlich zu einer recht oft variierten Geschichte innerhalb der Serie führt. Innovativ sieht anders aus, wenn der Time Lord einer Spezies erklären muss wer und was ihr Ursprung ist. Aber "Doctor Who - Full Circle" (Originaltitel) ist flott und unterhaltsam erzählt, also stört das nicht wirklich, ebenso nicht einmal die dominant ins Geschehen eingebundenen Kinder, bzw. das zentrale Wunderkind, eine Gattung Filmcharakter, die gerne zu nerven weiß, es hier aber, trotz arg braver Besetzung, nicht tut. 

Die Menschen in Gummianzügen, welche die Moorkreaturen spielen dürfen, verleihen der Chose den nötigen Anteil Pulp, der Doktor schwankt zwischen Unwissenheit und dem perfekten Durchblick, kurzum ist wieder einmal ein weit trivialer ausgefallener Stoff aus der ganzen Sache geworden, als man sich zunächst eingestehen will, aber ich mag das, verleiht es der ohnehin in den 80er Jahren etwas peppiger ausgefallenen Serie doch den nötigen lockeren Touch, um nicht zu engstirnig mit etwas umzugehen, das mittlerweile etwas professioneller produziert ist, trotzdem aber noch Meilen weit vom Anspruch der Serienphase ab der 00er Jahre entfernt ist. Ich bin immer noch gespannt, ob dieser Zustand bereits irgendwann in der Ur-Serie erreicht wird, oder erst im neuen Jahrtausend angekommen. Dank meines liebsten Doktors, dem herrlichen Roboterhund und einer Erzählung, die sich nicht zu schade ist künstlich aussehende Spinnen mit leuchtenden Augen als organisch gemeinte Kreaturen einzusetzen, funktioniert der Einstieg in den E-Space trotz der x-ten Wiederholung ein und der selben Geschichte innerhalb der langlebigen Serie recht gut. Erst recht wenn man bedenkt, dass dies bereits die 18. Staffel von "Doctor Who" ist. Nur wenige Serien schaffen es so weit, und wenn besitzen sie meist nicht mehr die ursprüngliche Qualität. Warum sollte man sich also über eine derart sympathisch umgesetzte Geschichte kritisch äußern?  Wiki

02.02.2025

COMBAT ACADEMY (1986)

Zwei für ihre Streiche bekannte Schüler werden, nachdem sie es mit ihren Aktionen zu weit getrieben haben, von einem Gericht dazu verurteilt ein Jahr lang auf einer Militärschule zu verbringen. Während der Kopf des Duos dort angekommen rigoros an seiner gewohnten Tour festhält, löst sich der stillere Part der beiden von diesem, um die Zeit so gut wie möglich hinter sich zu bringen...

Soldat wider Willen...

Der Schriftzug ist jener aus "Police Academy", der Autor von diesem, Neal Israel, ist der Regisseur des hier besprochenen Streifens, aber nicht sein Autor. Und mit dem Spielort Schule hören die Gemeinsamkeiten der beiden Werke damit auch schon fast auf, ausgenommen jene Person betreffend, die nicht an diesem Ort verweilen möchte und deswegen provokativ überall absichtlich aneckt. Mögen dessen Schülerstreiche auch um einiges extremer sein, als die von Pepe Nietnagel aus der "Die Lümmel von der ersten Bank"-Reihe, "Combat Academy" ist in seinem Herzen dennoch spießiger Natur und platziert allerhand Klischee-Gefühlsduselei hinter der vordergründig frechen Story. Die mag nicht ohne Charme sein, obwohl seine wichtigsten Figuren keinerlei Sympathie verströmen, aber sie ist angepasster Natur, nach typischem Schema F erzählt und damit frei von wahrer Kreativität. Dass der Film zumindest in Ansätzen nicht frei von Oberflächlichkeiten ist, zeigt er sowohl im extremen Klamauk des sich merkwürdig verhaltenden Chemie-Lehrers, als auch in der Liebesgeschichte der Hauptperson, der kein Vorbild-Püppchen beiwohnt, sondern, ganz im Gegenteil, eine unvorteilhaft gewachsene, junge Frau. 

Der aus "Christine" bekannte Keith Gordon schlägt sich wacker, ist aber kein verkanntes Schauspiel-Talent und arbeitet mittlerweile meist als Regisseur, so z.B. in der TV-Serie "Dexter". Sein schelmischer Blick ist kein Vergleich zu Steve "Mahoney" Guttenbergs Talent aus dem Vergleichsstoff, fehlbesetzt ist er aber nun auch nicht. Dennoch wirkt sein Spiel, dass theoretisch eine gewisse Dosis Coolness im Herumalbern suggerieren soll, gerade in den Konfrontationen mit der Rolle des vom jungen George Clooney verkörperten Kontrahenten unangenehm flappsig, anstatt auf alternative Art Respekt einflößend. Die Aussagen hinter denen er steht, sei es wenn er seine Aktionen in Verbindung zu seinem Vater bringt, oder wenn er über die Russen spricht, sind hingegen vorbildlicher Natur und bieten all dies, was ein Rocky in seinem Teil 4 nie verstehen würde. Kurzum: "Combat Academy" ist viel zu brav, als dass man ihm glauben würde hinter der anarchischen Art seiner Hauptfigur stehen zu wollen, in seiner stumpfen, angepassten Art gefällt er aber zumindest Vielsehern dieser Art Komödie, immerhin weiß der ein oder andere Dialog, das Spiel der Jungmimen und manche Albernheit zu gefallen, um den Film für ein großzügiges, leicht zufrieden zu stellendes Publikum, so wie ich es manchmal bin, bis zur Ziellinie zu geleiten. Wirklich in Erinnerung bleibt "Combat High" (Originaltitel) nicht. Auf DVD ist er hierzulande bislang nicht erschienen.  OFDb

18.01.2025

BLUE VELVET (1986)

Als Jeffrey zurück in seiner Heimatstadt angekommen auf einer Wiese ein menschliches Ohr findet und von Sandy, der Tochter jenes Kriminalbeamten, den er diesbezüglich kontaktierte, später heimlich die Adresse einer im Zusammenhang stehenden Person erfährt, überredet er die Gleichaltrige ihm dabei zu helfen Zugang zur Wohnung unter besagter Adresse zu bekommen. Als er in Abwesenheit der Nachtclubsängerin Dorothy, die dort wohnt, die Wohnung nach Hinweisen durchsucht, wird er von ihrer Rückkehr überrascht, in seinem Schrankversteck entdeckt und erlebt von nun an eine alternative Gesellschaft hinter dem Vorhang des Bürgertums...

Fucking Ausflug mit dem Nachbarn...

Dass der Fund eines Ohrs, ebenso wie die Krankheit des Vaters und die alternative Behausung in Armut Lebender, immer wieder ein anderes Licht auf das wohlhabende Leben des einfachen Bürgers in der Kleinstadt wirft, lässt "Blue Velvet" keinesfalls aus, wenn er uns zunächst in die Welt seines Protagonisten einweiht, aus welche die Hauptperson als Hauptaugenmerk der Handlung geradezu ruckartig entrissen wird, wenn er eine weit bitterere Alternativgesellschaft aus Unterdrückung, Gewalt und abseitigem Sex kennen lernt, die entgegen seiner Instinkte Neugierde in ihm weckt, ihn aber auch in einen Sumpf aus Problemen und Lügen zieht, so sehr er in seiner einfachen, ehrlichen Art auch ein Retter sein möchte. Lynch hat einen bereits in seinen Bann gezogen, wenn wir uns noch auf der anderen, alltäglichen Seite befinden, die er zu Beginn mit farbenfrohen Blumen und einer Fröhlichkeit satirisch überspitzt gekünstelt aussehen lässt. Ich behaupte sogar dass "Blue Velvet" in seiner ersten Phase, vor dem Einbruch in die Wohnung der Nachtclubsängerin, am stärksten funktioniert, weil sie solch eine unterschwellig bedrohliche, Neugierig weckende Atmosphäre besitzt, die das Werk kurz darauf, eingeweiht in die düstere Parallelwelt, in dieser Intensität nicht mehr aufrecht erhalten kann. 

Das heißt nicht, dass einem das Treiben der Menschen auf der anderen Seite kalt lassen würde. Ganz im Gegenteil wird man als Zuschauer mit Jeffrey gleichermaßen von den Erlebnissen überrumpelt, mit einer Härte und Direktheit, die wahrlich zu schockieren weiß, unabhängig davon, dass es heute wie damals bereits weit Extremeres im Kino zu sehen gab. Die rohe, plötzliche Art, die auf die bisherige Einfachheit und Gewohnheit stößt, verursacht diesen intensiven Effekt. Es ist dem etwas arg bizarr gezeichneten Frank, hervorragend gemimt von Dennis Hopper, zuzuschreiben, dass ich den Blick auf die andere Seite etwas zu grotesk präsentiert empfand, um mich weiterhin tief in die Gefühlswelt Jeffreys hineinversetzen zu können. Franks Auftreten ist zu krass, die Idee eine Substanz mit einer Beatmungsmaske zu inhalieren im hier gezeigten Szenario zu verrückt, als dass "Blue Velvet" bodenständig seine Bedrohung auszustrahlen in der Lage wäre. Das ist von Lynch durchaus gewollt und damit lediglich mein persönliches Problem mit dem Film, aber so ist es eben, und deswegen wirkte vieles eher theoretisch gelungen auf mich, aber nicht auf eine Art erzählt, die mich ohne Unterbrechung in die gewünschte Illusion entführt. 

Kalt haben mich die Ereignisse nicht gelassen, die man wahrlich nicht vorher sehen kann, umso mehr wurde ich vom traditionell gehaltenen Schluss überrascht, den ich nach all der Andersartigkeit und dem Grauen niemals erwartet hätte. "Blue Velvet" hat mir gefallen, in seinen Kunstaspekten ebenso wie mit seinen inhaltlichen Ideen. Aber obwohl er zu David Lynchs zugänglichsten Werken gehört, kam mir die Welt des Untergrunds zu gewollt auf extrem getrimmt vor, als dass mich dieser Film komplett hätte überzeugen können. Ich mag seine Symbolik, wie z.B. der zarte Gesang mit dem Song Blue Velvet im Kontrast zur roten Wohnung der Sängerin dieses Liedes, in der solch abscheuliche Sachen geschehen. Ich finde es herausragend wie die von Kyle MacLachlan gespielte Figur des Jeffrey hin und her gerissen ist zwischen seiner Erziehung und der Versuchung, zwischen Ekel und Faszination, und doch, passend zum Charakter meist den richtigen Kompass besitzt, um deshalb noch lange nicht mit kriminellem Verhalten zu sympathisieren, vielleicht auch nur weil er dieses stets aus Feindschaft erlebt, anstatt als Einladung in die andere Welt. An "Blue Velvet" ist so vieles gelungen, durchdacht, reizvoll und mutig, dass es mich etwas verärgert, dass er bei mir nicht so ganz gezündet hat. 

Was mir beim Schauen von Werken dieser Zeit jedoch immer wieder positiv auffällt, ist der freie, weit weniger moralisch gehaltene, Umgang untereinander, wenn das mal mehr, mal weniger alltägliche Miteinander gezeigt wird. Die Verlockung wird nicht dämonisiert, ein schnelles Verzeihen wird nicht als leichtgläubig und naiv dargestellt, wir begleiten zwei Menschen, die sich ineinander verlieben, mit all ihren Fehlern und Vorzügen, in einer Phase, in welcher die Selbstfindung längst nicht abgeschlossen ist. Vieles von dem hier Gesichteten würde heute derart erzählt für Diskussionen sorgen, und damit meine ich keinesfalls die Alternativwelt hinter dem bürgerlichen Vorhang, sondern das selbstverständliche, individuelle Handeln mündiger Personen offen gelebt, ohne eine vorgegebene Norm einhalten zu müssen. Erst dieses liberale Miteinander akzeptiert, macht die gesetzlose Variante freien Denkens und Handelns, wie Jeffrey sie plötzlich erleben muss, so intensiv und diskussionswürdig.  Wiki

11.01.2025

MORD IST IHR HOBBY - STAFFEL 1 (1984)

Verwitwet und seit einiger Zeit in Rente lebend, beginnt Jessica Fletcher Kriminalromane zu schreiben, die zum Publikumsrenner werden. Zurückzuführen ist dies auf ihr Kombinationsvermögen, weswegen sie bei den meisten Kriminalisten bei echten Mordfällen eine gern gesehene Helferin ist. Aber auch wenn sie von deren Seite nicht willkommen ist, mischt sich die neugierige, aber stets freundliche Dame in Ermittlungen ein und beweist, dass sie mit ihrer geschulten Beobachtungsgabe und ihrem scharfen Verstand stets den richtigen Riecher besitzt...

Bestsellerautorin mit Bescheidenheit...

Früher zappte ich immer weiter, wenn die Serie im Fernsehen lief, kam mir Jessica Fletcher doch stets wie ein plumper Abklatsch von Miss Marple vor, unter der ich nicht Agatha Christies Variante verstand, sondern Margaret Rutherford aus den vier klassischen-Filmen der 60er Jahre. Doch auch wenn der Originaltitel "Murder, She Wrote..." absichtlich als Verweis an das Vorbild an "Murder She Said" angelehnt ist, so hören die Übereinstimmungen doch mit Alter und Kombinationstalent der Protagonistinnen auf, ist "Immer wenn sie Krimis schrieb..." (Alternativtitel) doch eine eigenständige und wundervoll erzählte Krimiserie, die leichtfüßig und sanft humoristisch gehalten ihren Trumpf darin besitzt, nicht immer das gleiche Muster abzuarbeiten. Wie bei jeder Serie mag es Wiederholungen geben, aber die Autoren sind sichtlich bemüht für Abwechslung zu sorgen, und gelegentlich schaffen sie es sogar einen mit einer Mörderauflösung zu überraschen. Freilich gibt es, wie bei vielen Serien aus den USA, die klassisch schurkisch besetzten Rollen, so dass man oft vorher weiß, wer der Täter ist, aber wie mein Satz zuvor andeutete, ist dies nicht immer so, und selbst wenn, sind die Geschichten stets kurzweilig und interessant erzählt, oftmals trivial, zugegeben, aber nie komplett geistlos gehalten. 

Schlicht genug erzählt, um nach einem anstrengenden Arbeitstag bei "Mord ist ihr Hobby" abzuschalten, kreativ und unterhaltsam genug inszeniert, um dabei nicht zu unterfordern, das schien das Motto zu sein. Und Gaststars wie Leslie Nielsen und Martin Kove versüßen das Ganze, stets sind bekannte Gesichter mit an Bord, ob man deren Namen nun kennt oder nicht. Der Pilotfilm "Der Mord an Sherlock Holmes" geht verspielt mit seinem Titel um, weiß allein schon deswegen zu gefallen, und besitzt sogar entgegen aller Erwartungen manch düsteren Moment. Während Fletcher sich in diesem Werk auf Spielfilmlänge am Start ihrer Schriftstellerkarriere befindet, bzw. an den Weichen zu dieser zuvor, ist sie ab Folge 2, wenn die Abenteuer als 45-Minüter konzipiert sind, bereits landesweit für ihre Bücher bekannt. Wie sie auf die jeweiligen Mordfälle stößt, ist unterschiedlicher Natur, meist ist sie aber zufällig vor Ort. Somit spielt die Serie nicht immer in der Kleinstadt, in der Jessica lebt, das Gegenteil ist der Fall, dieser Wechsel weiß zu gefallen. Und er erlaubt den Autoren nur ab und an auf bewährte Figuren zurückzugreifen, Jessica selbst ist die einzige Person, die in allen Episoden auftaucht. Die Idee den Gesetzeshüter im Heimatort zu einem Freund zu machen, der aufgrund seiner schlichten Auffassungsgabe bei Ermittlungen trotzdem stets im Clinch mit der Schriftstellerin ist, zeigt dass hier nicht alles nur schwarz und weiß gehalten ist. 

Zudem gefällt der abwechslungsreiche Umgang mit den Möglichkeiten, die das Genre des Kriminalfilms bereit hält. Da darf es dramatische Fälle ebenso wie humoristische geben, verzweifelte Täter ebenso wie eiskalte, und am besten ist die Serie eigentlich immer dann, wenn sie verspielter Natur ist, so geschehen in jener Folge, in welcher auf Agatha Christie-Art eine kleine Gruppe Busreisende, abgeschnitten von der Außenwelt, einen Mordfall untereinander selbst lösen muss, bei dem kein Zweifel besteht, dass einer der Anwesenden der Mörder sein muss, aber auch zu bewundern in jener Episode, in welcher Fletcher die Mühlen Hollywoods kennenlernen muss, wenn einer ihrer Romane für einen reißerischen Billigfilm komplett verhunzt wird. Letztendlich weiß man nie, was einem in der nächsten Folge erwartet, in Staffel 1 ist alles möglich, außer Langeweile. Von den 22 Geschichten, welche das erste Serienjahr erzählt, hat mir jede gefallen, von schlichter Routine bis hin zu raffinierten Irreführungen war alles vorhanden. Und Jared Martin, den unbekannten Star aus der 80er Jahre-Serie "Krieg der Welten", passend besetzt als verwöhnten, erwachsenen Sohn eines reichen Vaters zu erleben, war eins meiner persönlichen Highlights.  Wiki

DOCTOR WHO - MEGLOS (1980)

Ein Volk, das wegen aggressiver Pflanzen auf der Planetenoberfläche unterirdisch lebt, bekommt Probleme mit seiner Energiequelle, die von den Alteingesessenen wie eine Gottheit angebetet wird. Ein Freund des Doktors bittet um dessen Hilfe. Doch eine feindliche Pflanze, die jüngst auf dem Nachbarplaneten von einer Gruppe Plünderer nach zwei Jahrtausenden wiedererweckt wurde, nimmt die Gestalt des Doktors an und gibt sich als diesen aus, um an die Energiequelle zu kommen, deren wahres Potential die Humanoiden nie entdeckt haben. Entsprechend wird der verspätet ankommende Doktor für den Dieb dieser gehalten und von den religiösen Fanatikern des Volkes zum Tode verurteilt...

Mein böser grüner Kaktus...

Es sieht schon putzig aus, wenn eine Gruppe Klischee-Barbaren von einer schimpfenden Pflanze zusammengeschissen wird, oder wenn die wahre Gestalt der Pflanze halb hindurch bricht und wir einen grünen Doktor mit Stacheln im Gesicht betrachten dürfen. Solche Momente zeigen wieder einmal die Kreativität hinter der Serie, und dass man sich für keine Idee zu feige war, das unterhaltsame Ergebnis dankt es dem Autor, der sich wie die anderen des Teams für nichts zu cool war, herrlich. Entsprechend darf man auch lange vor "12:01" und "Und täglich grüßt das Murmeltier" einer Zeitschleife beiwohnen, die weit kürzer geraten ist, als in den Vergleichsfilmen, weswegen ich nicht bös drum war, dass der Zeitreisende sich dafür, dass es sich um ein bekanntes, aber unlösbares Phänomen handelte, doch recht schnell aus dieser lösen könnte, wenn auch, das muss ich zugeben, mit einer gar nicht mal schlechten Idee. Lobte ich etwas selbstgönnerhaft in der Vorepisode "Doctor Who - Leisure Hive" noch das Spiel mit dem mangelnden Respekt der Jungen vor den Alten mit Verweis auf heutige Zeiten, so geht "Meglos" umgekehrten Weg, dass das starre, unreflektierte Verhalten der Alten zurecht von der jungen Generation, der frischen Ideen, bekämpft wird. Allerdings geht es hierbei auch um Glauben gegen Wissen, um unreflektierte Moral gegen Denken, und damit bleibt mein Vorwurf standhaft, obwohl der Spieß diesmal umgedreht scheint. Schön dass wieder einmal das Wissen siegen darf, und ich bewundere in dieser Phase der Serie auch den Einfluss der Begleiterin, die als Mitdenkerin entscheidend am Happy End beteiligt ist, was ja sonst auch traurig wäre, wo sie doch der selben intellektuellen Gattung wie der Doktor angehört. "Meglos" ist, wie typisch zur Entstehungszeit, auf 4 Folgen begrenzt, benötigt in seiner Finalfolge sogar nur noch 20 Minuten, statt der üblichen 25, schaut sich entsprechend entspannt, nicht gedehnt, aber auch nicht gehetzt.  Wiki

05.01.2025

LIFEFORCE - DIE TÖDLICHE BEDROHUNG (1985)

Eine Weltraum-Crew entdeckt im Inneren des Halleyschen Kometen ein Raumschiff. Neben allerhand Fledermauskreaturen stößt man dort auch auf drei humane, tadellose Körper in gläsernen Särgen. Man lädt sie an Bord. Als das Erdenschiff nach langer Zeit ohne Funkkontakt geborgen werden kann, lebt nur noch ein einziges Crew-Mitglied. Die geborgenen Wesen erweisen sich als lebendig. Sie können dem Forschungsinstitut entfliehen und werden zu einer Gefahr für die Menschheit, da es sich um Außerirdische handelt, welche die Lebensenergien ganzer Welten abzapfen können...

Seelenfresser in der Kirche...

"Lifeforce" (Originaltitel) verfügt über allerhand Schauwerte, angefangen bei der wunderhübschen Nackten, deren schönen Körper man nicht nur kurzfristig erhascht bekommt, weiter zu entdecken im Bereich der Effekte, insbesondere was die ausgesaugten Menschen betrifft, sowie bezüglich der Krawalle, die sich im Laufe der Geschichte in der Bevölkerung bis hin zum Kriegszustand zuspitzen. Trotz lautem Getöse strahlt der Film immer eine gewisse Ruhe, ja sogar Nüchternheit aus, was im Widerspruch dazu steht, dass man eigentlich stets auf mehr, mehr und mehr setzt. Es scheint sich um ein Werk zu handeln, bei dem Produzenten viel mitreden wollten, das ließe zumindest das bunt zusammengewürfelte Szenario vermuten, das stets auf zur Entstehungszeit beliebte Kriterien setzt, auch wenn manche davon, wie der unübersehbare Zombieaspekt, auch gerade zu den abebbenden Modewellen der Kinowelt dieser Dekade gehörten. Ich habe gelesen, dass es Probleme mit den Kosten während der Produktion gab. Das würde auch erklären, warum der Streifen trotz seines immensen Einsatzes von Spezialeffekten immer dann Sprünge in der Geschichte wagt, wenn eine optische Umsetzung besonders aufwändig geworden wäre. 

Besonders auffällig ist dieser Verzichten beim Verladen der drei nackten Körper auf das Erdenschiff. In Zeiten handgemachter Effekte war ich neugierig auf die Umsetzung dieser Prozedur, sie wurde jedoch einfach übersprungen. Zum Mehrwert wird diese Herangehensweise eigentlich nur in jenem Szenario, in welchem wir mit dem zeitlichen Sprung auf der Erde, aufgrund der Auslassung von Informationen während des Fluges, einer wundervoll rätselhaften Situation beiwohnen, wenn wir erst so nach und nach erfahren, was auf dem Schiff bis zur Landung los war. Die Ähnlichkeit zum klassischen, literarischen  "Dracula"-Stoff, der auf der Schiffsreise nach England ebenfalls etliche Seefahrer aussaugte, kommt nicht von ungefähr, denn Horrorregie-Legende Tobe Hooper liefert hier einen Stoff über Weltraumvampire ab, und geht dabei sehr direkt die Verwandtschaft zu den klassischen Blutsaugern dieses Genres an. Doch während die Sprunghaftigkeit im besagten Beispiel förderlich für das Wecken der Neugierde beim Zuschauer ist (obwohl dieser zu diesem Zeitpunkt ohnehin nach mehr Informationen lechzt), wirkt die ruppige Erzählweise des Gesamtwerkes eher schroff. 

Hier wird dann doch deutlich, wie die finanziellen Zustände der Produktion ausgesehen haben mögen und was aus "Space Vampires" hätte werden können, wenn er alle Möglichkeiten gehabt hätte, die ursprüngliche Vision umzusetzen. Ob dann auch die eigentliche Geschichte, in ihrem Drang sämtliche Zuschauerinteressen zu integrieren, weniger zerfahren ausgefallen wäre, bleibt jedoch fraglich, denn die etwas wirre Natur der Sachlage, mit sich gegenseitig Energie abziehenden Opfern, zwei Vampirwesen die parallel zueinander abgestimmt sein müssen, sowie der, meiner Meinung nach, unnötige Part, dass es ein Hauptopfer gibt, das in geistiger Verbindung mit dem Wesen stehen muss, verkomplizieren das reizvolle Geschehen zu sehr, bzw. vereinfacht es auch an anderer Stelle, ist die geistige Verbundenheit, die ich für diese Geschichte als so unattraktiv empfinde, doch gleichzeitig Ausrede des Drehbuchs möglichst schnell möglichst viel über die Außerirdischen zu begreifen, sowie zügig ihren jeweiligen Standort zu erfahren, um der Menschheit doch noch womöglich ein glückliches Ende zu bescheren. Dabei wäre es gerade der Forschungsaspekt gewesen, der dem Stoff gut getan hätte. Das beweist die Vorgeschichte im All ebenso wie die ersten Untersuchungen und Ermittlungen auf der Erde. 

Stattdessen wird noch unnötig ein wenig Körpersprungthematik mit in den wilden Cocktail gepackt, und fertig ist das etwas zu gewollte, inhaltlich, wie finanziell überfrachtete Etwas, das auch unter dem Alternativtitel "Vampires from Outer Space" erschienen ist. Obwohl vieles gegen ihn spricht, funktioniert er rein zum Unterhaltungszweck eigentlich ganz gut, zumal er ,wie erwähnt, trotz dem vielen Brimborium genügend ruhige Phasen besitzt. Aber ein gut strukturierter Film sieht freilich anders aus. Und gerade der ruppige Wandel von der uns gewohnten Welt zu England im Chaos, vergeigt was an Intensität mit diesem Stoff möglich gewesen wäre, wenn man den Zuschauer empathischer an den Beginn der Endzeit herangeführt hätte, wenn dieser hätte dabei zusehen müssen, wie die bisherige Realität in Angst, Tod und Hysterie versinkt. Das doch recht leichte Aufhalten der Außerirdischen, lässt ihre bislang Welten verschlingende Erfolgsquote final nicht gerade glaubwürdig erscheinen. Nichtsdestotrotz schließt "Lifeforce - Die tödliche Bedrohung" nicht gerade mit einem Happy End. Das hätte auch nicht zum düsteren und pessimistischen Grundton gepasst, den Hooper konsequent aufrecht erhält. Der Autor der Buchvorlage äußerte sich nur negativ über das Ergebnis dieser Verfilmung. Das kann ich verstehen, auch wenn ich mit diesem Flickenteppich an Science Fiction-Horror als Trivialunterhaltung durchaus zufrieden war. Statt auf drei Autoren hätte man einfach einzig auf Dan O'Bannon setzen sollen, der wusste wie man gute Drehbücher schreibt.   Wiki

30.12.2024

LEVIATHAN (1989)

Wenige Tage vor Beendigung einer mehrwöchigen Schicht stößt eine Crew von Tiefseearbeitern auf ein russisches U-Boot-Wrack. Die komplette Mannschaft ist tot, gestorben an einer unbekannten Seuche. Und nach einer Erkundungstour auf dem fremden Schiff, zurückgekehrt in die eigene Zentrale, beginnt diese sich auch dort auszubreiten...

Der Wodka war schuld...

Vereinfacht kann man "Leviathan" als "Alien"-Version der Tiefsee betrachten, doch letztendlich geht er dann doch etwas arg andere Wege, inklusive Aggressor, der kein Fremdwesen im eigentlichen Sinne ist, sondern eher eine veränderte Gen-Struktur der jeweils Befallenen. Vom fröhlichen und gleichzeitig genervten Miteinander der Crew, bishin zur Panik, eingeschlossen in den Tiefen des Meeres, klaustrophobisch anmutend eingefangen für den zartbesaiteten Zuschauer, gelingt es Regisseur George P. Cosmatos, der auch für "Rambo 2" und "Die City Cobra" verantwortlich war, die einzelnen Stadien nach und nach flüssig abzuarbeiten und für den Zuschauer zu verinnerlichen, so wie er es, auf ganz andere Phasen betrachtet, auch in seinem "Unheimliche Begegnung" bei gleicher Hauptrollenbesetzung schaffte, der in meinen Augen ein kleiner, vergessener Geheim-Tipp ist. Auch "Leviathan" ist nicht von schlechten Eltern, zumal er uns die rätselhafte Variante einer Monstergeschichte präsentiert und uns außerdem bei mancher Figur im Unklaren lässt, was man von ihr halten soll und wohin sie sich entwickelt.

Fast keiner ist so, wie es anfangs scheint, dennoch widersteht das Drehbuch der Versuchung einen Verschwörer mit im Team zu haben. Hier ist niemand eingeweiht, wenn überhaupt die da oben, mit denen man funkt, repräsentiert durch die stets unterkühlt besetzte Meg Foster, die auch in "Sie leben!" entsprechend wirkte. Doch dort scheint eher der Egoismus um den Wert der Aktie das Handeln zu bestimmen, und kein Wissen dessen, was die Crew befällt, Verschwörungstheoretiker werden hier somit kaum bedient. Der Kampf ums Überleben ist spannend umgesetzt, das Drehbuch macht es weder dem Aggressor, noch den Helden leicht und nutzt hier, ebenso wie im Restfilm, den Spielort Tiefsee gekonnt und vielschichtig, der sich als interessante Alternative zum sonst so gern genutzten Weltraum entpuppt. Dass "Leviathan"  so einige Jahre auf dem Buckel hat, merkt man eher an einem Kinnhaken, den ein Vorarbeiter seiner Vorgesetzten versetzt, ohne eine Klage zu befürchten, als an den Spezialeffekten, die handgemacht zu überzeugen wissen, egal ob es um eklige Veränderungen der Körper geht, oder um Miniaturbauten zur Erschaffung der Arbeitswelt unter Wasser. Eine gewisse Routine hat sich in einer so oft variierten Geschichte freilich dennoch breit gemacht, alles guckt sich auch beim ersten Sichten zu bekannt, trotz jeglichem Versuch an jeder Ecke und jedem Ende am Klischee herumzufeilen, "Leviathan" ist kein vergessener Meilenstein, aber für einen angenehmen Videoabend ist er jene Art unterhaltsamer Mix aus Horror und Science Fiction, der einen nicht unterfordert.  Wiki

24.12.2024

DOCTOR WHO - LEISURE HIVE (1980)

Als Urlaubsziel für den Doktor und seine Begleitung ausgesucht, stellt sich eine neue Touristenattraktion im Freizeitpark eines sterbenden Volkes als fehlerhaft heraus und führt inmitten einer politischen und wirtschaftlichen Krisensituation zu einem Toten. Der Doktor wird als Schuldiger auserkoren, um von einer Manipulation abzulenken...

Alt sein nervt...

Frisch in den 80er Jahren angekommen, empfängt uns eine peppigere Version des klassischen Titelsongs, begleitet von zu viel Funkeln im Vorspann und einer moderneren Schrift. Diese gewöhnungsbedürftige Verschlechterung passt ironischer Weise zu einer Handlung, die junge Generationen mahnt Traditionen und die Weisheit der Älteren ernst zu nehmen, anstatt große Umbrüche im Schnellverfahren zu wagen (warum erinnert mich dies nur an die hitzköpfigen Grünen von heute?), sowie vorschnelle Urteile zu fällen. Mit der politischen Thematik weit mehr als Trivialunterhaltung bietend, sind es u.a. trotzdem die verspielten Aspekte, die den Vierteiler "The Leisure Hive" (Originaltitel) der letzten Staffel des vierten Doktors (Staffel 18) so angenehm schauen lassen. Ein gealterter Doktor, eine gelungene Schlusspointe, herrlich anzusehende, insektenartige Außerirdische, das weiß alles rundum zu gefallen, während die lobenswerte, gar nicht unclevere Politgeschichte ein wenig an den Umständen krankt, dass sich alles eine Spur zu billig produziert anfühlt, spätestens mit dem Aussehen der aussterbenden Rasse zu sehr an "Raumschiff Enterprise" erinnernd, auch wenn die Geschichte, typisch "Doctor Who", geistreicher ausfällt, als es die zu diesem Zeitpunkt abgesetzte US-Konkurrenz meist nicht zu leisten im Stande war. An Ideen mangelt es in besagtem Abenteuer nicht, gerade aufgrund der Geschehnisse in der Abschlussepisode, hätte ich mir mindestens 5 Teile für diese Geschichte gewünscht, so spannend sich der Aspekt einer Klonarmee zum Zwecke eines Kriegsbeginns anfühlt. Hier wird durch die beschleunigten Ereignisse, um den Vierteiler pünktlich zum Schluss zu führen, einiges an Potential verschwendet, und dies in einer Produktion, die ohnehin viel Laufzeit in der Wiederholung zu Beginn einer jeden Fortsetzungsepisode opfert, in Teil 4 gar 2 Minuten. So viel Rückblick benötige ich nicht als Erinnerung, diese künstlich gestreckte Laufzeit hätte die Hauptgeschichte bei all ihren Möglichkeiten nicht nötig gehabt. Nichtsdestotrotz erleben wir mit "Leisure Hive" ein gewohnt angenehmes Stück Science Fiction-Abenteuer mit meinem bislang liebsten Doktor.

Staffel 18 ist anbei die erste komplett in Deutschland erschienene. Ich belasse es aus Gewohnheit dennoch dabei die einzelnen Abenteuer zu besprechen, anstatt, wie bei anderen Serien, eine Review zur Komplettstaffel abzuliefern.  Wiki

23.12.2024

HORROR-SEX IM NACHTEXPRESS (1980)

Drei junge Kriminelle bringen ein Abteil eines Nachtexpress unter ihre Gewalt und haben es bevorzugt auf die attraktiven weiblichen Mitfahrer abgesehen...

Der Trick mit der Gabel...

Man muss es nicht schön reden: "Terror Express" (Alternativtitel) ist ein Werk der Quantitäten, dem es einzig um billige Schauwerte geht, ob in seiner Position als Reißer, oder als Schmuddelfilm. Als Mix aus beidem funktioniert er recht gut, ohne irgendeine Form von Individualität zu präsentieren. 1980 veröffentlicht besitzt er den geradezu klassisch charmanten Soundtrack der 70er Jahre-Filme Italiens, und die Optik ist rau und schlicht. Hervorstechen tun in erster Linie die drei wunderbar besetzten Schurken, von denen jeder auf seine Art trumpft, sowie die hübschen Blondinen, insbesondere wenn sie nackt sind. Mag der Busch zeitgemäß auch geradezu wuchern, hübsch sind sie anzusehen, außer wenn wir uns in einer der nicht wenigen Sexszenen befinden, die in ihrer zahmen, gestellten Art verkrampft auf Provo getrimmt sind, wie in den üblen Fummelfilmchen von Jess Franco. "La Ragazza del vagone letto" (Originaltitel) ist ein Film der niederen Instinkte. Unterdrückung, Voyeurismus, Lust, physische und psychische Gewalt, sowie Moral stehen auf dem Programm, und laden den Zuschauer dazu ein das Schwein in sich, dem es nach quantitativen Schauwerten juckt, auch mal zu bedienen, zumal alles was inhaltlich moralisch kritisiert wird, das ist was der Film auch dem Zuschauer bietet. Ernst nehmen kann man die wenigen, eher heuchlerisch anmutenden, vorhandenen Gedankengänge somit nicht. 

Zumindest siegt nicht das Böse, das Gute triumphiert durch Gräueltaten, integriert in eine Heldengeschichte, die ihren geschmacklosesten Moment zumindest ausblendet, wenn der Held nackt neben seiner Angebeteten liegt, wahrscheinlich zum Dank für seine Freundlichkeit, seine Hilfe und sein Mitgefühl, vielleicht auch weil Gefühle gegenseitig aufgeflammt sind, was aber sicher nicht zu leidenschaftlichem Sex aus Liebe führen würde, wenn einer von beiden kurz zuvor von einer Gruppe, bzw. von verschiedenen Personen nach und nach vergewaltigt wurde. Empathie oder psychologisches Verständnis darf man in einem solch stumpfen Film also nicht erwarten. Solch ein Werk lebt stattdessen zu einem guten Teil von seiner Direktheit und dem schmutzigen Flair, sofern man sich auch mal offen auf einen derartigen Plot einlassen kann, ohne gleich Wut schnaubende Moralanfälle zu bekommen, so wie es in der heutigen Gesellschaft üblich geworden ist. "Horror-Sex im Nachtexpress" ist glücklicher Weise ein Kind seiner Zeit, das sich traut rau und provokant zu sein, inszeniert für ein mündiges Publikum, das auch zu den Schattenseiten der Gesellschaft und seiner selbst steht. Zügig erzählt (was'n Wortspiel, kicher) erreicht er bei unter 90 Minuten Laufzeit kurzweilig sein Ziel, und was es banal gestrickt zu erleben gibt, lässt sicher niemanden kalt, wenn man nicht gerade völlig abgestumpft ist.  OFDb

10.11.2024

DIE MIAMI COPS (1985)

Zwei schlagfertige Polizisten schließen an ihrem einzigen nie gelösten Fall an, als ein Bankräuber freigelassen wird und in Miami seine Mittäter zu kontaktieren scheint...

Schießfreudige vier Fäuste...

Bevor sie für "Die Troublemaker"  in den 90er Jahren ein letztes Mal zusammen fanden, drehten Bud Spencer und Terence Hill ihren vorerst letzten Streifen als Duo 1985 ab. Der fühlt sich jedoch bereits derart anders an, scheinbar für ein erweitertes Publikum konzipiert, dass man eigentlich "Vier Fäuste gegen Rio" als ihren letzten klassisch gehaltenen, gemeinsamen Film betrachten muss. Dass das Feeling ein anderes ist, als bisher von den beiden gekannt, beginnt bereits in der eher elektronisch gehaltenen Musik, die sich erst im Abspann, wenn sie urplötzlich Gesang erhält, wie ein klassischer Soundtrack für ein Werk dieses Duos anmutet. Auch der ernstere Grundton macht sich bemerkbar, um viel Witz und Sprüche ist man nicht bemüht, und was diesbezüglich so aufblitzt ist entweder einfallslos zu nennen, oder angenehme Routine. Als Durchschnitt sind auch die Prügelszenen zu beschreiben, denen man gar nicht erst versucht individuelle Momente durch überraschende Methoden zu bescheren. Enthalten sind sie scheinbar nur, weil man (noch) das Stammpublikum bedienen wollte. 

Dass hier häufiger die Pistolen gezuckt werden, anstatt die Fäuste zu verwenden, ist jedoch auffällig und unterstützt die andersartige Mentalität des Streifens, zumal man auf comichaft übertriebene Schussfertigkeit, wie sie in den Western-Parodien der beiden selbstverständlich waren, bis auf eine banale Ausnahme verzichtet. Inhaltlich wohnen wir einer banalen Kriminalgeschichte bei, die routiniert funktioniert, warum auch immer bei solch blassem Gekabbel und wenig Identifikation mit den Superbullen. Und warum solche sich als typische Berufsanfänger ausgeben müssen, während sie ihren Fall untersuchen, bleibt einem das Drehbuch als Erklärung stets schuldig, zumal dieser Kniff weder gewitzt genutzt wird, noch überhaupt viel Raum einnimmt, so klassisch wie hier zwei Bullen ihre Ermittlungen aufnehmen. Dass die Rolle Spencers seinerzeit den Dienst quittierte, weil man Verbrecher mittlerweile mit Samthandschuhen anfassen muss, spielt ebenso wenig eine Rolle, so derbe wie die beiden sich um derartige neumodische Vorschriften nicht kümmern und dafür keine Konsequenzen befürchten müssen. 

Warum sie so toll sind in dem was sie tun, ist so selbstverständlich und banal gehalten, wie der komplette Krimi-Plot, der eher wie eine Alibi-Handlung anmutet. Und obwohl das alles nur noch wenig vom Flair der typischen Streifen des Duos vorzuweisen hat, ist es die konzentrierte Art sein Ding alternativ durchzuziehen, was "Miami Supercops" (Originaltitel) dennoch zu einer angenehmen, wenn auch schlichten Unterhaltung verhilft. Sicherlich hat keiner auf ein Werk wie dieses gewartet, aber es funktioniert bei heruntergefahrenen Erwartungen, auch wenn ich mir nicht erklären kann, warum dem so ist.  Wiki

02.11.2024

DER TEUFEL TANZT WEITER (1980)

Da die Universität ihn nicht unterstützen will, finanziert sich ein Professor eine Expedition auf die Suche nach einem Bigfoot selbst. Zusammen mit einigen Studenten campiert er an jenem Ort, an dem es Vorfälle gegeben haben soll...

Liebhaberin der Bestie...

Einen guten Bigfoot-Film (Yetis und ähnliche Kreaturen eingeschlossen) habe ich bislang noch nicht gesichtet. In einer Zeit, in welcher der Slasher gerade erst in den Kinderschuhen steckte, versuchte sich James C. Wasson mit seinem einzigen Werk auf diese Art der mystischen Figur zu nähern, zu der es bereits unzählige Filme gab. Was wirklich neues ist ihm nicht eingefallen. Er nutzt die Thematik lediglich für möglichst viele Gore-Effekte. Und da in der monotonen Handlung von Leuten, die sich auf eine Expedition begeben, Hinhalten angesagt ist, müssen hierfür stets Rückblicke herhalten, meist erzählt vom Professor, basierend auf wahren Begebenheiten, die jedoch nie die Existenz des Wesens beweisen konnten. Erstaunlicher Weise erfährt man über diese Rückblicke mehr als möglich sein müsste, so oft wie die Opfer allein auf die Kreatur treffen und man sich fragt, wie Hinterbliebene, Polizei, Reporter oder diejenigen, die auf die Leichen jeweils stießen, den Rest erfahren haben wollen. 

Aber "Night of the Demon" (Originaltitel) ist nun einmal ein stumpfer Film, frei jedweder Sinn machenden Reflexion, weshalb er auch die Intelligenz, die man von Studenten und dem Professor erwarten sollte, nicht einzufangen weiß, so einfach gestrickt wie die Gebildeten hier agieren, oftmals auch frei jedem Feingefühls, wo sie doch Menschen zu sehr unangenehmen, persönlichen Schicksalen befragen müssen. Aber dass man hier nicht Goethe erwarten kann, zeigt sich bereits darin, dass sich all die Rückblicke innerhalb eines Szenarios befinden, welches selbst ein Rückblick ist. Es ist das Glück von "Rituals - Der Teufel tanzt weiter" (Alternativtitel), dass seine nüchterne Art, mit der alles sehr trocken inszeniert wurde, für eine gewisse Stimmung sorgt. Sie setzt definitiv Wohlwollen vom Publikum voraus und ist dem Zufall geschult, anstatt einer diesbezüglich absichtlichen Herangehensweise, aber sie weiß den routinierten und eher einfallslosen Film ein gutes Stück aufzufangen. 

Theoretisch müsste "Der Teufel tanzt weiter", der freilich nichts mit Sam Raimis Kultfilm zu tun hat, extrem langweilen, weckt er doch nur mit reißerischen Szenarien auf, von denen jenes eines abgerissenen Pimmels während einer Pinkelszene wohl das drastischste sein müsste. Entsprechend unterirdisch habe ich den Streifen in jungen Jahren empfunden. Mittlerweile kann ich etwas mehr mit ihm anfangen, aber auch im gourmierbareren Zustand ist es in meinen Augen noch immer kein unterhaltsamer Genre-Beitrag geworden. Zwar weiß die Geschichte gegen Ende ein Geheimnis aufzudecken, welches der Handlung einen Hauch mehr Tiefe beschert, freilich bleibt aber alles so unsensibel umgesetzt, wie zuvor, so dass diese Wende lediglich verspäteten Mehrwert einer ansonsten dumpfen Geschichte bietet, aber das ist, sofern man es bis dahin ausgehalten hat, ja auch schon mal was. Die härtere Variante der Bigfoot-Thematik reizt zumindest mehr, als der übliche Standard diesbezüglich. Das Kostüm überzeugt hier jedoch so wenig wie sonst auch, wird aber ohnehin nur selten im Detail eingefangen. Mittels eines religiösen Hintergrunds verändert man die Mystik der Kreatur, das Spiel mit einer Sekte, mit der man sich anlegt, hat man leider jedoch nicht intensiv genug verfolgt. Da war "Vier im rasenden Sarg" 5 Jahre vorher wesentlich konsequenter unterwegs.  OFDb

01.10.2024

BANANA JOE (1982)

Bislang konnte Banana Joe die Bananen, von deren Ertrag sein Dorf abseits der Zivilisation lebt, einfach so verkaufen. Doch weil er einem Mafiosi, der in Joes Dorf eine Fabrik bauen möchte, im Weg steht, hetzt dieser die Polizei auf ihn, die ihn darauf aufmerksam macht einen Gewerbeschein besitzen zu müssen. Ungebildet und stets auf die Hilfe anderer angewiesen, stolpert der mit der Zivilisation überforderte Joe durch diverse Situationen und bekommt die Mühlen der Bürokratie zu spüren...

Günstige Bananenpreise nach Autorennen... 

Die Solofilme von Bud Spencer erreichen nie die Qualität der Gemeinschaftsfilme mit Terence Hill, erst recht in der noch billiger produzierten Fließband-Zeit der 80er Jahre, und doch bleibt stets ein Unterhaltungswert vorhanden und ein gewisser Charme, den wir dem Hauptdarsteller selbst zu verdanken haben. In "Bud, der Ganovenschreck" schrieb ich, dass er seine Filme stets gestemmt bekommt. Diese Aussage ist auch in "Banana Joe" nicht wirklich falsch zu nennen, immerhin spielt er den ungebildeten Naivling, der auf die Moderne der Gesellschaft trifft, mit einer unübersehbaren Spielfreude. Auch die dick aufgetragene Botschaft um Freiheit fern der Bürokratie, die ihre Abreibung in dieser albern geratenen Gesellschaftskritik am deutlichsten zu spüren bekommt, stellt der Komödie kein Beinchen, ebenso wenig die zwischenzeitlich immer wieder kurz aufkeimenden Kinderszenen, welche das Herz Buds für die Kleinen verdeutlichen soll, so wie es andere Werke zu extrem taten. Dass "Banana Joe" nicht so wirklich funktionieren will, liegt an seiner Zerfahrenheit, wenn er sämtliche Themengebiete abgrasen will, für die andere Werke jeweils einen Film für sich in Anspruch nehmen würden. Damit kommt der Streifen, dessen Drehbuch Bud Spencer höchst persönlich geschrieben hat, zu episodenhaft daher, weiß zwar in jeder seine Phasen zu unterhalten, so dass sein Makel erst mit der Zeit in Erscheinung tritt, aber das Ergebnis wirkt schlichtweg zusammengeflickt, so als würde man dem Zusammenschnitt einer Fernsehserie beiwohnen. 

Der Running Gag um den Mafiosi, der stets denkt Spencer wäre seinetwegen dort, wo die Geschehnisse gerade stattfinden, ist wunderbar, besser funktionieren würde das Gesamtkonzept jedoch dann, wenn es der Plan dieses Mannes wäre, Joe die Bürokratie-Safari für den Gewerbeschein durchleben zu lassen, um genügend Zeit zu besitzen, dessen Heimatdorf für den Bau der Fabrik einzunehmen. So wie tatsächlich erzählt wirkt alles zu zufällig, und der Verlust der Freiheit von einst, um Teil der so hoch gelobten, modernen Gesellschaft zu werden (von der die Einheimischen nicht profitieren), kann nur oberflächlich greifen. Das macht es dem Drehbuch zwar einfach, Joe diese Vereinnahmung seines Dorfes final auch mit schlichten Prügeleien und anderweitig einfach gestrickten, zerstörerischen Aktionen wieder rückgängig zu machen, der zu oberflächliche Blick auf jegliche Phase, nur um die jeweilige einzig für kleine, durchaus sympathische Kalauer zu nutzen, hinterlässt jedoch eine Austauschbarkeit des jeweiligen Kapitels. Da darf Spencer mal kurzfristig als Soldat die Militärausbildung veralbern, dann ist er plötzlich Rauswerfer eines Clubs, in welchem sich die Mächtigen am meisten daneben benehmen, die Zerfahrenheit des Stoffes wird am deutlichsten, wenn Joe urplötzlich nach einer Gefängnissequenz ohne Ausbruch wieder im Freien aktiv ist, und man glaubt das Ganze mit einem Nebensatz gerade biegen zu können, warum er grob erklärt wieder frei ist. An Sprüchen mangelt es nicht, Spaß bereiten die einzelnen Phasen auch, insbesondere durch das herrlich naive und kindische Mimenspiel des Hauptdarstellers, aber ein befriedigendes, durchgehendes Ergebnis wird mit "Banana Joe" leider nicht abgeliefert.  Wiki

22.09.2024

BUD, DER GANOVENSCHRECK (1983)

Nach außen Vertreter für Haushaltsartikel (auch für seine Familie), in Wirklichkeit Gesetzeshüter, soll Alan Parker den flüchtigen Gangster Tony Roma, der meist Frauen finanziell ausnutzt, ausfindig machen. Nach vollendeter Arbeit steht endlich Alans heiß ersehnter Urlaub mit Frau und Kind an, als es heißt Tony sei schon wieder geflüchtet. Nach erneutem Aufstöbern des Betrügers, behält ihn Alan in seiner Obhut, denn der Kleinganove behauptet von der Mafia verfolgt zu werden, da er einen Mord beobachtet hat, den der Pate höchstpersönlich ausgeführt hat...

Buddy fängt immer den kleinen Fisch...

In einer Zeit, in welcher Partner- wie Solofilme von Bud Spencer und Terence Hill mehr denn je austauschbar zum Fließbandprodukt wurden, erschien Spencers Solo-Werk "Cane e gatto" (Originaltitel) von Bruno Corbucci, der mit "Banana Joe" und "Zwei sind nicht zu bremsen" bereits vorher mit dem bärtigen Dicken zusammengearbeitet hat und später mit ihm zudem "Die Miami Cops" und "Aladin" ablieferte. Als Routiner seines Fachs und dieses Gebiets fabriziert er hier die Lightversion des bereits üblichen Rezepts, was bedeutet, dass die Handlung durch nichts besonderes kreativ herausragt. Und dies betrifft zudem die übersichtliche Anzahl an nicht sonderlich einfallsreichen Sprüchen, sowie kurzen Prügelszenen, auf die selbige Adjektive passen. Tomas Milian passt in die Rolle des schmierigen Gangsters, der die Herzen naiver Frauen verdreht, ein Terence Hill ist er aber freilich nicht. Fairer Weise muss man sagen, dass er als solcher auch nicht eingesetzt wird, er ist kein ehrwürdiger Partner Spencers, bzw. wird dies erst schleichend durch Läuterung und erster Prügelerfahrungen am Ende. Für seinen Zweck funktioniert er passabel, zumal er die weit witzigeren Momente vom Drehbuch beschert bekommt als man es Bud zugesteht.

Aber das ist nicht wirklich wichtig, denn Bud Spencer ist Bud Spencer, und dessen Wirkung bekommt nur selten einen Film nicht gestemmt, und "Bud, der Ganovenschreck" ist das ideale Beispiel dafür, unterhielt er mich doch angenehm über seine 96 Minuten Laufzeit mittels einer Geschichte, die wie in der Wiederholungsschleife festzustecken scheint. Es ist egal, auf wundersame Weise funktioniert der Film, der die Mentalität eines Räuber und Gendarm-Spiels besitzt (was auch der Alternativtitel "Thieves and Robbers" verdeutlicht), mit seinem kindlichen Gemüt aber nie den arg extremen Familiengehalt jener Werke erhält, in denen Bud Spencer seine Kinderfreundlichkeit in den Fokus stellt. Es ist diese unverkrampfte Einfachheit einer Komödie, die sich nichts beweisen will, welche einen derart entspannten Zustand in einer rein für den Kommerz entstandenen Auftragsarbeit erreicht. Das angenehme Ergebnis überrascht umso mehr, wenn man bedenkt, dass "Cat and Dog" (Alternativtitel) mit einem Lied gleichen Namens nicht derart stimmungsmäßig gepuscht wird, wie die meisten Werke seines Hauptdarstellers, denn wirklich Ohrwurmcharakter oder Charme besitzt der Song nicht. Er ist so banal und austauschbar, wie es der komplette Film theoretisch ist, besitzt aber nicht dessen Stärke für ein leicht zufriedenzustellendes Zielpublikum dennoch zu funktionieren.  Wiki

14.09.2024

DIE WAFFEN DER FRAUEN (1988)

Die Sekretärin Tess ist froh innerhalb einer Männerwelt endlich für eine Frau zu arbeiten, zumal diese sie motiviert mit guten Ideen ruhig zu ihr zu kommen. Als sie dies tut, wird sie jedoch von ihrer Chefin Katherine um besagte Idee betrogen. Ein Skiunfall kommt ihr zu Gute. Nun da Katherine außer Gefecht gesetzt ist, gibt sich Tess als ihre Chefin aus, um das Projekt voran zu treiben. Hierdurch lernt sie Jack kennen und lieben, der mit Katherine liiert ist...

Radio als Zwischenstation...

Zwar erleben wir noch viele geschlechterbedingte Ungerechtigkeiten mittels Frauenquote, unterschiedlicher Gehälter zwischen Mann und Frau, u.ä, seit der 80er Jahre hat sich die Arbeitswelt, sowie die Denkweise beider Geschlechter im emanzipatorischen Sinne dennoch stark gewandelt, so dass das eingeschüchterte Verhalten der Protagonistin und ihre Vorgehensweise, wie sie es allen beweisen möchte, mit Blick von heute etwas arg einfältig wirkt, dies vielleicht auch schon zur Entstehungszeit von "Die Waffen der Frauen", ich weiß es nicht. Dennoch ist diese weitere Variante des ein Jahr zuvor erschwindelten Jobs in der Finanzwelt in "Das Geheimnis meines Erfolges" ähnlich sympathisch ausgefallen, wie dieser. Was dort in der Yuppie-Welt angesiedelt zur Romantikkomödie wird, ist es hier in der unterdrückten Frauenwelt, die jedoch gegen das einseitige Klischee des Geschlechterkriegs steuert, indem thematisiert wird, dass in hohen Positionen Egoismus zum Vorwärtskommen bis zu einem gewissen Grad mit dazu gehört und somit keine reine Männerkrankheit ist. Die stets sexy agierende, ohne es darauf anzulegende Sigourney Weaver darf diesen unterkühlten Karrierefrauen-Part übernehmen, als der Aggressor der Handlung, während als Gegenpol Harrison Ford herhalten darf, der mit seiner gewohnten Mimik Charme versprüht, wenn er verliebt und verwirrt und von Ehrgeiz gepackt versucht Tess und ihre Methoden zu verstehen, beruflich, wie zwischenmenschlich. Dass ein solch naiver Stoff ebenso blauäugig sein obligatorisches Happy End erfährt, braucht nicht zu verwundern, erklärt mitunter aber auch, warum "Working Girl" (Originaltitel) trotz Sympathie für die Stars und kurzweilig funktionierender Unterhaltung nicht zu den großen Romantik-Komödien seiner Zeit zählt. Vielseher dieser Hollywoodphase können aber ruhig einmal reinschalten. Mike Nichols liefert eine solide Arbeit ab, in welcher er aus dem klischeebeladenen Drehbuch eine Geschichte zaubert, für deren Figuren man sich dennoch interessiert bekommt. Erfolgreich genug, um es zwei Jahre später zu einer Serienvariante zu bringen, war das Werk jedoch schon. In dieser spielte Sandra Bullock die Hauptrolle, bevor sie berühmt wurde.  Wiki

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